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Mit einem Riesenschwein aus der Fleischkrise

Eine Besucherin reitet auf dem 750 Kilogramm schweren Schwein in einer Schweinefarm in der Stadt Zhengzhou in der zentralchinesischen Provinz Henan (Archivbild) Bild: Imaginechina/Dukas

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Es ist eine gewaltige Epidemie. Ein tödliches Virus hat rund die Hälfte der chinesischen Schweinepopulation ausgerottet. Für ein Land, in dem Schwein das bevorzugte Fleisch ist, ist die Schweinepest ein schwerer Schlag. Im Schnitt isst jeder Chinese rund 30 Kilogramm Schweinefleisch pro Jahr, in der Schweiz sind es 20 Kilo. Während die Nachfrage in der Schweiz seit Jahren eher zurückgeht, steigt sie in China rasant. Die Knappheit hat für deutlich höhere Preise gesorgt und dafür, dass chinesische Händler den Weltmarkt leer gekauft haben.

Nun hat sich ein chinesischer Grossbauer eine besondere Idee einfallen lassen, wie er die Schweinefleischkrise meistern kann: Er züchtet gigantische Schweine. Laut Bloombergwiegen diese Tiere bis zu 500 Kilogramm. Damit erziele er Schlachteinnahmen von rund 1400 Dollar pro Tier. Die Schweine sind dann noch grösser als ein ausgewachsener Polarbär.

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Rasant steigende Preise

Ein durchschnittliches Schweizer Schwein wird laut dem Bundesamt für Landwirtschaft mit einem Lebendgewicht von rund 113 Kilogramm geschlachtet. Laut dem Bloomberg-Artikel hätten bereits mehrere chinesische Grosszüchter damit begonnen, die Strategie zu kopieren und ebenfalls auf deutlich grössere Schweine zu setzen. Dies auch, weil die grosse Nachfrage nach Jungtieren deren Preis verteuert hat.

Eine Entspannung ist nicht in Sicht. Laut dem US-Nachrichtenportal «Quartz»sind die Schweinepreise in China um 47 Prozent gestiegen. Es wird erwartet, dass sie noch weiter zulegen. China sei zwar für die Hälfte der weltweiten Produktion zuständig, aber es fällt auch die Hälfte des weltweiten Konsums dort an. Laut der chinesischen Regierung sei die Versorgungslage bis weit ins nächste Jahr angespannt.

Die hohe Nachfrage nach Schweinefleisch könnte auch dazu führen, dass die Schweinepest weiter grassiert. So würden laut «Quartz» tiefere Subventionsbeiträge für Schweinefarmen, die vom Virus betroffen sind, die Krise noch verstärken. Denn Züchter könnten versucht sein, infizierte Tiere nicht bei den Behörden zu melden. Tun sie es trotzdem, entgehen ihnen bedeutende Einnahmen.

UBS-Ökonom tappte in Fettnäpfchen

Wie wichtig das Schweinefleisch für Chinesen ist, musste jüngst auch die Schweizer Grossbank UBS spüren. UBS-Ökonom Paul Donovan hatte sich im Juni zu den höheren Schweinefleischpreisen geäussert. «Spielt das eine Rolle? Es ist wichtig, wenn du ein chinesisches Schwein bist. Es ist wichtig, wenn man gerne Schweinefleisch in China isst.» Dieser Kommentar wurde in China missverstanden und kam bei vielen chinesischen Kunden der Grossbank schlecht an – einige stellten sogar ihre Geschäftsbeziehung mit der Bank ein.

Die UBS entschuldigte sich daher und beurlaubte Donovan. Die Zwangspause ist nun vorbei. Donovan ist unterdessen wieder an seinen Arbeitsplatz zurückgekehrt. (jb)